Stressfreie Hospitalisation

Es kann mal vorkommen, dass ein Tier einige Stunden in der Praxis bleiben muss, z. B. nach der Kastration. Oder manchmal auch mehrere Tage. Ein Hospitalisation ist in der Regel notwendig, wenn das Tier zu schwach oder zu krank ist, um sich mit einer einfachen ambulanten Behandlung zu erholen. In beiden Fällen kann sich der Stress, den das Tier erlebt, über eine längere Zeit erstrecken. Deshalb ist es wichtig, den Aufenthalt in unserer Praxis so stressarm wie möglich zu gestalten.

Getrennt: Hunden und Katzen-Kaninchen-Nagetier

Das Wichtigste ist zunächst, die Hunde von anderen Tieren zu isolieren. Als Super-Räuber unter unseren Patienten ist er auch der lauteste. Hecheln genügt, um seine Präsenz zu verraten. Er schreckt also alle ab, von der Katze bis zur Maus.

In unserer Praxis werden Hunde so kurz wie möglich stationär aufgenommen und durch zwei Türen von den anderen Patienten getrennt. Wenn sie dann mit bellen anfangen, versuchen wir, so schnell wie möglich eine Lösung zu finden: Wir nehmen ihn raus, zum spazieren und für sein Geschäft, die Assistentin nimmt ihn zu sich ins Büro, damit er nicht allein füllt, oder wir rufen die Besitzer an, damit sie den Hund früher abholen können, wenn das möglich ist.

Hospitalisationsraum für Katzen, Kaninchen und Nager
Unser Katzen-Kaninchen-Nagetiere Hospitalisationsraum

Ein vertrauter Gegenstand hilft

Am besten fühlen sich Tiere beruhigt, wenn sie einen vertrauten Gegenstand mit Gerüchen von zu Hause haben: ihr Bettchen, ihr Lieblingsspielzeug oder sogar ihren Futternapf. Manchmal wird uns auch ein von den Besitzern getragenes Kleidungsstück überlassen. Die Wirkung auf das Tier ist nicht quantifizierbar, aber eine olfaktorische Landmarke zu haben, ist sicherlich ein beruhigendes Element und kann nicht schaden. Denken Sie darüber nach, auch wenn Sie nur einen Tag bei uns verbringen.

Die Transportbox: ein Schutzort für die Katze

Für kurze Aufenthalte (maximal einen Tag) stellen wir den Transportkäfig normalerweise direkt in die Box. Sie ist das einzige Objekt, das die Katze kennt, in dem sie sich sicher fühlt. Sie möchte den oft nicht mal freiwillig verlassen. Sie gewaltsam herauszuholen und in einen zwar größeren, aber unbekannten Käfig zu stecken, in dem es keine Möglichkeit gibt, sich zu verstecken, ist extrem stressig für die Katze.

Wir öffnen daher die Tür des Transportkäfigs, decken ihn mit einer Decke ab, um das Sicherheitsgefühl zu steigern, und stellen Katzenklo und Futternäpfe hin. Der Patient kann nun selbst entscheiden, ob er Entdeckungslust hat oder nicht. Die Box erscheint klein, aber die verängstigte Katze hat das Gefühl, dass sie ihre direkte Umgebung kontrollieren kann. Ein zu großer Raum wäre für die Katze noch stressiger.

Hospitalisierte Katze etwas ängstlich
Gerade angekommener Oreo schaut noch skeptisch rum.

Die Einrichtung bei der Hospitalisation einer Katze

Boxen für stationär aufgenommene Katzen werden mit einer zweistöckigen Kastenstruktur eingerichtet, die es dem Patienten ermöglicht, sich darunter zu verstecken oder sich hoch oben zu postieren. Manche Katzen mögen erhöhte Plätze. Sie können dann die Umgebung beobachten und sich dabei sicherer fühlen. Die meisten nutzen diesen Turm, andere, die sich wohler fühlen, liegen einfach daneben und können uns bei der Arbeit beobachten. Wichtig ist, dass sie trotz des recht begrenzten Platzes die Wahl zwischen verschiedenen Liegeplätze haben.

Die Boxenoberfläche wird je nach Bedarf des Patienten mit Decken, saugfähigen Moltons (Dry bed®) oder einer Yogamatte kuschelig gemacht. Außerdem gibt es in der Box einen beruhigenden Diffusor, damit der Aufenthalt weniger stressig ist. Wir fragen den Besitzer, welches Futter der Patient bevorzugt: eher Kroketten oder Dosenfutter, eher Pastete oder Ragout? So können wir ihm Futter vorschlagen, die dem kranken Tier schmecken könnten.

Hospitalisierte Katze beim Tierarzt
Schon entspannt, markiert dieser Patient seine neue Umgebung mit dem Kinn (hier fehlt noch einen Stock des Turms).

Die Einrichtung bei der Hospitalisation eines Kaninchens oder Nagetiers

Diese kleinen Tiere unterscheiden sich von Katzen oder Hunden, da sie von Natur aus Beutetiere sind. Sie sind daher noch viel mehr gestresst, auch durch die Gerüche der stillen Katzen, die sich in der Nähe befinden können. Versteckmöglichkeiten mit mehreren Ausgängen sind unerlässlich. Wir bitten oft darum, auch die Lebenspartner mitzubringen, sei es bei einer einfachen Kastration oder bei einer längeren Hospitaliation. Obwohl dies für das gesunde Tier «unnötigen» Stress bedeutet, beruhigt es das betroffene Tier, das sich dann schneller erholen kann.

Das Mitbringen von beliebtem Gemüse und gewohnten Pellets ist bei diesen kleinen Patienten ebenfalls sehr wichtig, da sie abrupten Futterwechsel nicht vertragen. Daher bitten wir oft darum, auch bei Routineeingriffen wie einer Kastration einen kleinen Imbiss mitzubringen. Hier unten frisst Schüsi seine Gemüse gerade nach dem Aufwach (Entfernung einer Hautmasse) gierig.