Das Kaninchen stellt sich vor
Nur weil wir klein sind, denken die Leute, dass wir leicht zu halten sind, für Anfänger oder sogar kindgerecht. Aber nur weil wir süß sind, heißt das nicht, dass wir unkompliziert sind. Denken Sie darüber nach, bevor Sie uns adoptieren.
Wir brauchen viel mehr Platz als einen kleinen Käfig oder kleinen Kaninchenstall.
Damit wir unsere Binkies, unsere Glückssprünge in der Luft, machen können, brauchen wir mindestens einen Raum von 2×3 Metern. Platzmangel macht uns anfällig für Fettleibigkeit und Pododermatitis.
Wir brauchen die Gesellschaft eines anderen Kaninchens, denn zu zweit sind wir am glücklichsten.
Die Gesellschaft eines anderen Kaninchens, meist des anderen Geschlechts und auch kastriert/sterilisiert, gibt uns die Sicherheit, dass jemand immer auf der Hut ist, wenn wir uns ausruhen. Es gibt auch immer jemand um unser Gesicht zu putzen und im Winter warm zu halten. Es gibt immer jemanden, mit dem man sich unterhalten kann, damit es nicht langweilig wird.
Wir brauchen Orte, an denen wir uns verstecken können.
Raubtiere fürchten wir, auch wenn es in Menschenobhut kein wirkliches Risiko gibt. Tausende Jahre an Instinkten lassen sich nicht so leicht vergessen. Wir sind immer auf der Hut und brauchen etwas, das unseren Höhlen ähnelt, um uns zu verstecken.
Wir brauchen unsere Bewegungsfreiheit und wollen nicht getragen werden.
Getragen oder auf den Schoß gezwungen zu werden, ist für uns wie von einem Raubtier gepackt zu werden. Wir warten nur darauf, getötet zu werden. Aufgrund der Panik bewegen wir uns nicht mehr, aber das heißt nicht, dass wir Ihre Streicheleinheiten genießen. Kinder können sich uns nähern, indem sie auf unsere Höhe kommen, auf den Boden gehen und sich von uns frei entdecken lassen. Mit ein wenig Futter kann unser Herz noch leichter erobert werden
Wir brauchen Abwechslung, um uns nicht zu langweilen.
Die Menschenobhut hat ihre Vorteile: Nahrung und Sicherheit sind garantiert. Aber es fühlt sich wie ein Gefängnis an, wenn man sich jeden Tag langweilt. Wir lieben Spiele, vor allem solche, bei denen man Futter gewinnen kann. Wir nagen gerne an Ästen und Pappkartons. Wir wühlen gerne in Spänen oder Sand. Die Auswahl ist groß und wir sind sehr verspielt.
Wir haben eine empfindliche Verdauung und brauchen ständig Heu oder Gras.
Wir fressen ständig, vor allem Blätter (Gras, Heu, Salate, Kräuter), um unsere Zähne und unsere empfindliche Verdauung zu pflegen. Jede Veränderung sollte schrittweise erfolgen. Finde hier weitere Informationen über unsere Ernährung.
Wir müssen geimpft werden, um uns vor einer tödlichen Krankheit, RHD, zu schützen.
Diese in den meisten Fällen tödlich verlaufende Viruserkrankung zieht in Wellen durch die Schweiz und ganz Europa. Wenn ein Herd betroffen ist, überlebt in der Regel niemand von uns. Deshalb müssen wir uns einmal pro Jahr impfen lassen.
Wir müssen regelmäßig von einem mit Kaninchen erfahrenen Tierarzt kontrolliert werden, da wir unsere Symptome sehr gut verbergen.
Wir haben für unser Überleben gelernt, unsere Symptome zu verbergen, da sonst die Schwächsten gefressen werden. Das Problem ist, dass selbst unsere Besitzer manchmal nicht merken, dass wir leiden. Deshalb ist eine klinische Untersuchung durch einen Kaninchen-erfahrenen Tierarzt mindestens einmal im Jahr notwendig.
So süss wir auch sind, wir sind alles andere als einfach!