Mein Kaninchen/Meerschweinchen in den Garten rauslassen

Der Frühling ist da, die Temperaturen werden wärmer und es ist Zeit, das Freilaufgehege in den Garten zu stellen. Ihr kleines Heimtier, das Kaninchen oder Meerschweinchen, freut sich nun, im frischen Gras herumlaufen zu dürfen.

Auf den ersten Blick scheint dies eine super Idee zu sein. Es gilt jedoch ein paar Regeln zu beachten, ansonsten besteht die Gefahr, dass Ihr Heimtier ernsthafte gesundheitliche Probleme bekommt.

Freiheit und Futter zur Verfügung

1. Gras ist neu für das Tier

An sich gilt der Auslauf auf dem Rasen schon als eine sehr abrupte Ernährungsumstellung. Auch wenn Gras ein hervorragendes Nahrungsmittel und die Grundlage der Ernährung bei Wildtieren ist, ist das Heimtier überhaupt nicht daran gewöhnt, diese Art von Pflanzen zu fressen. Das Risiko, ein ernsthaftes Verdauungsproblem auszulösen, ist hoch: Gastro-Intestinale Stase , Magendilatation, Gasbildung im Dickdarm (Tympanie), Veränderung der Darmflora, Durchfall, etc.

Falls Ihr Haustier nicht richtig frisst, suchen Sie dringend (innerhalb von 12 Stunden) Ihren Tierarzt auf.

Um dieses Problem zu umgehen, können Sie Gras aus Ihrem Garten sammeln (1-2 Handvoll) und über mehrere Tage (5-10 Tage) Ihrem Tier zum fressen geben. Schrittweise wird die Grasmenge erhöht , bevor Sie Ihr Heimtier in den Garten lassen. Achtung: das Gras aus dem Rasenmäher ist für Ihr Heimtier nicht verzehrbar, da es verpresst wird und schnell vergärt und es kann auch mit Motoröl verseucht sein. Eine andere Gewöhnungsmethode besteht darin, Ihr Heimtier für eine kurze Zeit (10-15 Minuten) ins Gras zu setzen, bevor Sie es für einen längeren Zeitraum grasen lassen. So wird es langsam an das neue Futter gewöhnt.

2. Raubtiere sind immer da

Zudem sollte beachtet werden, dass das Gehege für Ihr Heimtier sicher sein muss. Es soll unbedingt räubersicher sein: Hund, Nachbarskatze, Raubvögel… Es gibt Netze, die man bei Bedarf darüber befestigen kann. Bei Sonnenuntergang denken Sie daran, Ihr Heimtier schnell ins Haus zu bringen, denn Wiesel und Füchse können jeden Zaun überwinden. Vergessen Sie auch nicht, dass Kaninchen über einen hohen Zaun (bis 60-80cm) springen und schnell unter einem Zaun durchgraben können. Denken Sie also daran, das Gehege regelmäßig zu kontrollieren und es umzulagern oder sogar ein Gitter in der Erde zu vergraben (mindestens 50 cm).

3. Spass oder Stress?

Sie sollten auch noch bedenken, dass der Umzug ins Außengehege für das Tier ein extrem stressiges Ereignis ist: es landet an einem völlig unbekannten Ort, mit neuen Geräuschen, neuen Gerüchen, dem Wind, der Schatten von bewegenden Bäumen… Es wird dort möglicherweise überhaupt keinen Spass haben! Um ihm die Eingewöhnung zu erleichtern und die Chancen zu erhöhen, dass es ihm dort gefällt, können Sie ihm mehrere Verstecke anbieten wie Deckungen (Häuser mit 2 Eingängen), Äste unter denen er sich zum Unterschlupf bewegen kann, vertraute Gegenstände mit seinen Gerüchen usw. Bleiben Sie eine Weile mit ihm im Gehege und nehmen Sie alle Tiere von der Gruppe gleichzeitig raus. Wenn Ihr Heimtier nach mehreren Ausflügen immer noch an derselben Stelle niedergeschlagen bleibt, profitiert es gar nicht von diesen Freiheitsmomenten. Es wird in seiner gewohnten Umgebung, mit frisch gesammeltem Gras, glücklicher sein.

4. Heiss auf Gras

Ausserdem sind unsere kleinen Heimtiere sehr hitzeempfindlich. Häuser können zu Öfen werden, wenn die Sonne scheint. Lassen Sie Ihr Heimtier bei Temperaturen über 25°C nicht nach draußen an der Sonne. Denken Sie daran, es in den Schatten zu stellen und ihm ausreichend Wasser zur Verfügung zu stellen.

Jetzt kann Ihr Haustier Ihren Garten mit voller Sicherheit genießen!